Dr.med. Karl Zeitler
Arzt für Allgemeinmedizin
Tango Tanztherapie bei M. Parkinson
Diesen Artikel hat Frau Dr. med. Eleni Doulianaki verfasst
im Rahmen unserer Bemühungen zur Förderung der Lebensqualität und Teilhabe von Menschen mit kognitiven und motorischen Einschränkungen, initiiert die Offene Behindertenarbeit im Evang.-Luth. Dekanatsbezirk München (OBA – Kult9) ein spezielles Freizeitangebot unter dem Namen „Tango und Parkinson“.
Dieses Programm bietet eine Tanztherapie für Menschen mit neurodegenerativen Erkrankungen, die insbesondere Parkinson-Patienten zugutekommen soll.
Es gibt eine wachsende Evidenzlage, die zeigt, dass Bewegungs- und insbesondere Tanztherapie, insbesondere Tanzstile mit ausgeprägtem Rhythmus und strukturierter Bewegung wie der argentinische Tango, zahlreiche positive Effekte für Parkinson-Patienten haben kann.
Verschiedene Studien und Erfahrungsberichte legen nahe, dass Tanztherapie die Mobilität und motorische Kontrolle verbessert, kognitive Funktionen steigert, die Koordination fördert und die soziale Interaktion unterstützt.
Argentinischer Tango verlangt die Kombination aus Augen-, Arm-, Bein- und Rumpfbewegungen, was sowohl die motorische Kontrolle als auch die Reaktionsfähigkeit fördert. Auch die Lernprozesse, die für das Erlernen der Tanzschritte nötig sind, wirken sich positiv auf Gedächtnis und Aufmerksamkeit der Patienten aus. Das Zusammenspiel von Rhythmus, Musik und Bewegungsabläufen bietet den Patienten zudem die Möglichkeit, Kreativität zu entfalten und Emotionen auszudrücken.
Die Kurse sind für alle offen: Betroffene, Angehörige, Pflegekräfte, sowie Fachleute aus dem Gesundheitswesen und andere Interessierte sind herzlich eingeladen, an diesem inspirierenden und lebensqualitätsfördernden Angebot teilzunehmen. Besonders Menschen mit Parkinson können durch die wiederholte rhythmische Bewegung, wie sie der Tango erfordert, ihre Beweglichkeit und ihr Gleichgewicht verbessern, was sich häufig in einer Reduktion von Stürzen und einem stabileren Gangbild äußert.
Das „Tango und Parkinson“-Programm findet alle 15 Tage, jeweils mittwochs, in der OBA (Blutenburgstraße 71, 80636 München), von 18:30 bis 19:30 statt.Die Koordination und Organisation des Programms wird von Frau Andrea Strobl (Dipl. Sozialpädagogin, Kult9) übernommen.
Tel.: 089 - 12 66 11–45 und per E-Mail: andrea.strobl@elkb.de;
weitere Informationen unter
OBA Kult9
Kosten: 10 Euro pro Termin
Termine: 27.11., 11.12. und 18.12.2024 und weiter im Jahr 2025 15.1, 29.1, 12.2., 26.2, 12.3, 26.3, 9.4, 30.4, 14.5, 28.5, 4.6 und 25.6.
Weitere Infos auf der Webseite
Kurz zu meiner Person (Dr. Doulianaki):
Ich leite den Unterricht persönlich. Als Kinderärztin mit dem Schwerpunkt neurodegenerative Erkrankungen und Entwicklungsstörungen im frühen Kindesalter und langjährige Tänzerin mit Schwerpunkt auf dem argentinischen Tango, engagiere ich mich seit langem intensiv in der Inklusionsarbeit für Menschen mit kognitiven und motorischen Einschränkungen. Ich bin zertifizierte Instructorin für das Dance for PD®-Programm (New York, USA) und Practitioner für Neurotango® (Deutschland) sowie Absolventin des Tango Teacher Trainings des Tangokombinats in Saarbrücken. Seit 2018 bin ich als Tanzlehrerin für die OBA tätig und arbeite dort mit offenen und geschlossenen Gruppen.
Wir hoffen, Ihr Interesse für dieses begleitende Therapieangebot geweckt zu haben und würden uns freuen, Ihnen weiterführende Informationen und evtl. bisherige Studien in einem persönlichen Gespräch erläutern zu dürfen.
Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung,
Dr.med. Eleni Doulianaki
Zu dem Programm gibt es einen Flyer:
Flyer des Parkinson Programms.
Links
Allgemeinarzt Dr. Zeitler, München Neuhausen, Winthirstr. 4 (am Rotkreuzplatz), 089/162625 |